Die Litfaßsäule – erfunden in Berlin

 

Immer angesagt: der zeitlose Klassiker

Die Litfaßsäule wurde bereits 1855 vom Berliner Drucker Ernst Litfaß erfunden und in die Welt der Aussenwerbung, natürlich vorerst in Berlin, eingeführt. Unter dem Begriff Litfaßsäule versteht man eine durchschnittlich 300cm hohe Säule auf einem Sockel. Zu unterscheiden sind bei Litfaßsäulen die Ganzstellen und die Allgemeinstellen.

Litfaßsäulen gibt es in vielen verschiedenen Maßen. Der Umfang variiert von 360cm bis zu 430cm. Die Höhe beträgt 260cm bis 360cm.

Der ehemalige Zweck von Litfaßsäulen

Dieses Werbemedium wurde erfunden, um der früher stark ausgeprägten Wildplakatierung vorzubeugen. Ernst Litfaß hatte die Idee, überall in der Stadt Säulen aufzustellen, an denen die Menschen gegen eine geringe Gebühr ihre Plakate anbringen konnten. Nach mehrjährigen Verhandlungen erhielt Litfaß am 05.12.1854 schließlich die Genehmigung zum Aufbau.

Im Jahr 1855 folgten die ersten 100 Litfaßsäulen, die nach ihrem Erfinder benannt wurden und diesen Namen bis heute beibehalten haben. Zum Jahresende von 2005 existierten nach Angaben des Fachverbandes Außenwerbung bereits 51.000 Litfaßsäulen in ganz Deutschland.

Auch zur heutigen Zeit können sich Werbetreibende sicher sein, dass über die Dauer ihres gebuchten Zeitraums keine Überklebung des Plakats stattfindet. Litfaßsäulen sind ein nach wie vor beliebtes und günstiges Mittel um sein Werbevorhaben zu kommunizieren. Besonders beliebt sind sie bei Kulturtreibenden und lokalen Kunden, um z.B. Theaterprogramme oder Kunst- und Kulturveranstaltungen anzupreisen. Aber auch für regionale Firmenwerbung wird die Litfaßsäule gerne eingesetzt.

Auch wenn seit 1855 viele weitere Formen der Außenwerbung hinzugekommen sind, erfreut sich die Werbung an Ganz- oder Allgemeinstellen immer noch großer Beliebtheit. Schließlich kennt jedes Kind Litfaßsäulen. Ein großer Vorteil der Hohlzylinder: durch die runde Form können Werbeplakate von allen Seiten gleichermaßen gut betrachtet werden.

Eine gern genutzte Möglichkeit ist auch die Kombination aus Litfaßsäule und Großfläche, da Litfaßsäulen ein günstiges Ergänzungsmedium darstellen. Die Plakatwerbung kann auf diesem Weg auch in Wohnvierteln und Szene-Feldern präsentiert werden.

Litfaßsäule an einer Straße
 

Die Säulen der Zukunft

Selbst die Städte machen sich die Säulen inzwischen gerne zunutze. Häufig finden sich, durch nach innen öffnende Türen, im Innenraum moderner Litfaßsäulen Terminals oder Telefone. So können direkte Dienstleistungen angeboten werden.

Im Lauf der Jahre hat sich außerdem eine Art Premium-Variante der klassischen Litfaßsäule entwickelt. Sie präsentiert sich als hochwertige, hinterleuchtete und verglaste City-Light-Säule. Als Materialien dienen beispielsweise Stahl und Glas. Die Plakate sind so außerdem vor Witterungseinflüssen oder Vandalismus bestens geschützt. Teilweise rotieren dieses Säulen zudem, um ihre Werbebotschaften noch besser in alle Richtungen zeigen zu können.

Die Platzierung von Litfaßsäulen und City-Light-Säulen erfolgt an hoch frequentierten Knotenpunkten der jeweiligen Stadt. Auch in Einkaufszentren werden sie gerne eingesetzt. Für Passanten und Autofahrer sind die Säulen sehr gut einsehbar.

Ob Ernst Litfaß wohl gedacht hätte, dass seine Erfindung bis heute so angesagt und beliebt ist?